Vorfreude, Anspannung und Lampenfieber gehören zu jedem Konzert. Monatelang bereiten wir unsereAuftritte vor. Unter der Leitung von Antje singen wir jeden Montag zusammen und je näher ein Konzert rückt, umso intensiver proben wir die entsprechenden Stücke. Manchmal übt Antje zusätzlich mit einzelnen Stimmg
ruppen und feilt mit uns am Klang und Rhythmus.
Und dann das: Am Nachmittag unseres langersehnten Konzerts im Wasserturm teilte Antje uns mit, dass sie krank sei und das Konzert nicht leiten könne. Schock! Wie sollten wir ohne unsere Chorleiterin auftreten? Erhard, einer unserer Bässe, erklärte sich bereit, den Taktstock zu schwingen. In ihrer Mail schrieb Antje: Ihr schafft das!
Wie gesagt, Vorfreude, Anspannung und Lampenfieber gehören zu jedem Konzert, aber in dem kleinen Probenraum vom Wasserturm, in dem wir uns kurz vor dem Konzert zum Einsingen trafen, paarten sich diese Gefühle mit einem Anflug von Panik und dem Mut der Verzweifelten. Trotz des missglückten Einsingens bestärkten wir uns gegenseitig darin, dass wir das schaffen.
Schließlich war es soweit: Wir standen auf der Bühne im Scheinwerferlicht. Jürgen erklärte dem Publikum die besondere Situation, Martin gab uns die ersten Töne und Erhard lächelte uns aufmunternd zu. Dann zählte er einen Takt vor und wir legten los. „Wir sind die Montagssänger, wir sind die Mighty Mondays …“ und tatsächlich, plötzlich spürten wir auf der Bühne, dass wir mighty – stark und powerful – sind. Von
Stück zu Stück lief es besser. Das Publikum feierte uns. Wir sangen immer befreiter. „I believe in angels“ – selbst unser neuestes Stück von Abba mit einigen Soloparts trauten wir uns zu. Der Glaube an uns selbst – und vielleicht auch der an ein paar liebevolle Schutzengel – bescherte uns schließlich einen großen Erfolg und eine Sonderportion Glückshormone.